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Ihr Newsletter vom Umweltinstitut – unabhängig, kritisch, engagiert. Ihr Newsletter vom Umweltinstitut – unabhängig, kritisch, engagiert. | | Claudia und 33.000 gegen die Agrarindustrie | | | | | | | Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,
trotz
winterlicher Temperaturen gingen am vergangenen Samstag rund 33.000
Menschen in Berlin bei der „Wir haben es satt!“ - Demo für eine
umfassende Agrarwende auf die Straße. Mit dabei war auch Claudia
Hofmann, die derzeit ihr freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) beim
Umweltinstitut München absolviert. Gemeinsam mit den anderen
TeilnehmerInnen demonstrierte sie für eine Landwirtschaft, die uns mit
gesunden Lebensmitteln versorgt, ohne die Natur zu zerstören, Tiere zu
quälen, oder Bäuerinnen und Bauern durch immer niedrigere Preise in den
Ruin zu treiben.
„Es war meine allererste Demo und eine sehr
schöne und positive Erfahrung für mich. Es war diese Freundlichkeit und
gemeinsame Stärke, die sich bei mir festsetzte…“
Wie Claudia
sind wir alle begeistert von dem vielfältigen Engagement, dass am
Samstag in Berlin sichtbar wurde. Viele TeilnehmerInnen kamen mit
selbstgebastelten Plakaten und Banner oder trugen kreative Kostüme. Auch
zahlreiche Landwirte waren mit ihren Traktoren dabei.
Den
vollständigen Erfahrungsbericht von Claudia lesen Sie in unserer
aktuellen Meldung. Dort finden Sie auch ein kurzes Video und eine
Bilderstrecke von der Demo. | | | | | | | | Interview: "Lebensmittel und Gifte passen nicht zusammen" | | | | | | | Auf
der „Wir haben es satt" - Demonstration in Berlin hielt auch Ulrich
Veith aus Südtirol eine Rede. Er ist Bürgermeister von Mals, der ersten
pestizidfreien Gemeinde Europas.
Herr Veith, Sie sind Bürgermeister der Südtiroler Gemeinde Mals. Warum sind Sie nach Berlin zur Demonstration gefahren?
Ulrich
Veith: Wir haben in unserer Gemeinde alle chemischen Pestizide
verboten. Es sind vor allem zwei Punkte, die wir in Mals einfach nicht
verstehen können und auch nicht verstehen wollen. Erstens: Wie kann man
wirklich glauben, dass Mittel, die Tiere und Pflanzen töten, für uns
Menschen unbedenklich sind? Und zum Zweiten: Was bitte haben Gifte in
der Produktion von Lebensmitteln verloren? Lebensmittel und Gifte passen
nicht zusammen! Das sehe nicht nur ich als Bürgermeister so,
sondern auch 76% unserer Gemeinde. Diese wünscht sich eine
Landwirtschaft in ihrem Lebensraum, die ohne chemische Pestizide
auskommt. Und das ist eine klare Aussage. Diesem Wunsch sind wir mit dem
Pestizidverbot nachgekommen, weil bei uns das Volk das Sagen hat.
Lobbyisten haben in Mals Hausverbot.
Was hat sich in Südtirol seitdem verändert?
Die
Abstimmung bei uns in Mals war 2014 und seitdem hat sich wirklich viel
getan. Die Umstellquote auf Bio ist extrem hoch. Vor Weihnachten hat
sogar unser Landesrat bekannt gegeben, dass er seine Landwirtschaft
umstellt. Seine Äpfel werden in Zukunft Bio sein. Das ist ein klares
Signal. Und auch unser Landeshauptmann macht sich für eine nachhaltige
Landwirtschaft stark. Darauf sind wir wirklich stolz.
Was können wir von Mals lernen?
Ich
glaube, das Beispiel Mals zeigt, dass es sich lohnt, für eine bessere
Welt einzustehen. Heute ist Mals frei von chemischen Pestiziden, in
einigen Jahren wird es ganz Südtirol sein und wir träumen davon, dass
auch Europa mitzieht. Unser Beispiel zeigt, dass großes immer im Kleinen
entsteht. Das ist ganz normal. Und jeder von uns kann und muss seinen
Beitrag leisten. Das ist einfach! Es braucht nur ein bisschen Weitsicht,
Mut und Ausdauer. Mehr braucht es nicht.
Mehr zu Mals und unserer Unterstützungskampagne finden Sie hier. | | | | | | | | | Reaktorneubau in Tschechien verhindern | | | | | | | Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Team des Umweltinstitut München
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