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25.01.2018
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Keine Visionen und gebrochene Versprechen
Claudia und 33.000 gegen die Agrarindustrie
Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

trotz winterlicher Temperaturen gingen am vergangenen Samstag rund 33.000 Menschen in Berlin bei der „Wir haben es satt!“ - Demo für eine umfassende Agrarwende auf die Straße. Mit dabei war auch Claudia Hofmann, die derzeit ihr freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) beim Umweltinstitut München absolviert.  Gemeinsam mit den anderen TeilnehmerInnen demonstrierte sie für eine Landwirtschaft, die uns mit gesunden Lebensmitteln versorgt, ohne die Natur zu zerstören, Tiere zu quälen, oder Bäuerinnen und Bauern durch immer niedrigere Preise in den Ruin zu treiben.

„Es war meine allererste Demo und eine sehr schöne und positive Erfahrung für mich. Es war diese Freundlichkeit und gemeinsame Stärke, die sich bei mir festsetzte…“

Wie Claudia sind wir alle begeistert von dem vielfältigen Engagement, dass am Samstag in Berlin sichtbar wurde. Viele TeilnehmerInnen kamen mit selbstgebastelten Plakaten und Banner oder trugen kreative Kostüme. Auch zahlreiche Landwirte waren mit ihren Traktoren dabei.

Den vollständigen Erfahrungsbericht von Claudia lesen Sie in unserer aktuellen Meldung. Dort finden Sie auch ein kurzes Video und eine Bilderstrecke von der Demo.
Ulrich Veith Bürgermeister von Mals
Interview: "Lebensmittel und Gifte passen nicht zusammen"
Auf der „Wir haben es satt" - Demonstration in Berlin hielt auch Ulrich Veith aus Südtirol eine Rede. Er ist Bürgermeister von Mals, der ersten pestizidfreien Gemeinde Europas.

Herr Veith, Sie sind Bürgermeister der Südtiroler Gemeinde Mals. Warum sind Sie nach Berlin zur Demonstration gefahren?


Ulrich Veith: Wir haben in unserer Gemeinde alle chemischen Pestizide verboten. Es sind vor allem zwei Punkte, die wir in Mals einfach nicht verstehen können und auch nicht verstehen wollen. Erstens: Wie kann man wirklich glauben, dass Mittel, die Tiere und Pflanzen töten, für uns Menschen unbedenklich sind? Und zum Zweiten: Was bitte haben Gifte in der Produktion von Lebensmitteln verloren? Lebensmittel und Gifte passen nicht zusammen!
Das sehe nicht nur ich als Bürgermeister so, sondern auch 76% unserer Gemeinde. Diese wünscht sich eine Landwirtschaft in ihrem Lebensraum, die ohne chemische Pestizide auskommt. Und das ist eine klare Aussage. Diesem Wunsch sind wir mit dem Pestizidverbot nachgekommen, weil bei uns das Volk das Sagen hat. Lobbyisten haben in Mals Hausverbot.


Was hat sich in Südtirol seitdem verändert?

Die Abstimmung bei uns in Mals war 2014 und seitdem hat sich wirklich viel getan. Die Umstellquote auf Bio ist extrem hoch. Vor Weihnachten hat sogar unser Landesrat bekannt gegeben, dass er seine Landwirtschaft umstellt. Seine Äpfel werden in Zukunft Bio sein. Das ist ein klares Signal. Und auch unser Landeshauptmann macht sich für eine nachhaltige Landwirtschaft stark. Darauf sind wir wirklich stolz.


Was können wir von Mals lernen?

Ich glaube, das Beispiel Mals zeigt, dass es sich lohnt, für eine bessere Welt einzustehen. Heute ist Mals frei von chemischen Pestiziden, in einigen Jahren wird es ganz Südtirol sein und wir träumen davon, dass auch Europa mitzieht. Unser Beispiel zeigt, dass großes immer im Kleinen entsteht. Das ist ganz normal. Und jeder von uns kann und muss seinen Beitrag leisten. Das ist einfach! Es braucht nur ein bisschen Weitsicht, Mut und Ausdauer. Mehr braucht es nicht.

Mehr zu Mals und unserer Unterstützungskampagne finden Sie hier.
AKW Dukovany
Reaktorneubau in Tschechien verhindern

Die tschechische Regierung plant am Standort des Atomkraftwerks Dukovany bis zu zwei neue Reaktorblöcke. Eine Bedrohung, nicht nur für die BewohnerInnen Tschechiens. Bei einem schweren Unfall wären gesundheitliche Auswirkungen durch freigesetzte Radioaktivität auch in Deutschland möglich.

Mit den erneuerbaren Energien steht eine schnelle, effiziente und wirtschaftlich umsetzbare Alternative zur Verfügung. Schon 2016 hatten wir deshalb gegen den Reaktorneubau protestiert. Fast 22.000 Menschen beteiligen sich damals an unserer Einwendungskampagne.

Jetzt zeigen wir in einer neuen Stellungnahme an die tschechische Regierung zahlreiche Mängel des Neubau-Projekts auf – sei es beim geplanten Reaktorkühlsystem, dem Umgang mit dem Atommüll oder den behandelten Unfallszenarien.

Mehr dazu lesen Sie in unserer aktuellen Meldung.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Team des Umweltinstitut München

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